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Als '''obszön''' (lateinisch obscenus, ?schmutzig, verderblich, schamlos?) bezeichnet man etwas, das durch den Bruch der geltenden sozialen Normen bei anderen Menschen Ekel erregt, Scham hervorruft oder ein anderes elementares Gefühl verletzt.

Der Ausdruck ?obszön? wird in der Bildungssprache vorwiegend in einer das Schamgefühl verletzender Weise auf den Sexual- und bezogen. Im kann der Begriff jedoch auf beliebige moralisch-sittlich stark verurteilte Handlungen, Äußerungen und/oder Zustände angewendet werden.

Einführung und Überblick

Wer nur das eigene Empfinden ausdrücken will, der könnte für das Obszöne mit den Vokabeln ''widerlich'' oder ''widerwärtig'' auskommen. Wer stattdessen das Wort obszön verwendet, zeigt, dass er sich auf eine verbindliche Werteordnung berufen will (Mitbedeutung: Verstoß gegen eine allgemein anerkannte Verhaltensregel; siehe auch: ). Hier unterscheidet sich die Obszönität auch von der Vulgarität, die auch auf eine mangelnde Bildung des sich vulgär Verhaltenden zurückzuführen sein kann. Die Obszönität wird bewusster und zielgerichteter eingesetzt.

Ganz überwiegend handelt es sich darum, ob körperliche Erscheinungen wahrnehmbar werden dürfen, meist solche, über welche der Mensch nicht frei oder nicht ganz frei entscheiden kann: Räkeln, Gähnen, Niesen, Ausscheidungen jeder Richtung und jeder Form, sexuelle Merkmale, sexuelle Verhaltensweisen, Wunden, Krankheiten, besondere Körperformen (angeboren oder erworben). Sowohl Anziehendes als auch Abstoßendes konnte und kann als obszön gelten. In Japan z. B. verursacht der Wunsch, Urinier- und Stuhlganggeräusche durch ständiges Betätigen der Klosettspülung möglichst zu überdecken, hohen Wasserverbrauch. Beim Volk der wiederum bedecken die Männer ihren Mund mit einem Schleier. Für sie gilt das Zeigen dieses Körperteiles als obszön.

Welche Gefühle einbezogen sind und wo die Verletzung beginnt, hängt vom Empfinden und den Gewohnheiten der Beteiligten ab. Diese Bedingungen wiederum richten sich nach Bildung, Kultur, Religion, Moral und ähnlichen en, die entsprechend er oder Zugehörigkeit, sogar verschieden sein können. Auch historisch kann dieselbe Erscheinung in der einen abgelehnt, in der anderen hingenommen oder sogar als Mode gepflegt worden sein.

Der bekannte Ausspruch ?Warum rülpset und furzet ihr nicht? Hat es euch nicht geschmacket?? (oft, aber falsch zugeschrieben) ist ein Beispiel dafür.

Die Empfindung ?obszön? kann von Wahrnehmungen jeder Art ausgelöst werden:

  • eine Person mit fraglichen Merkmalen (z. B. ein sichtbar entstellter Mensch im öffentlichen Bad)
  • Kleidung, wenn eine Person gewisse Körperteile sichtbar (, sekundäre e, Nabel, Knie, Knöchel) oder unsichtbar (wie das Verhüllen des gesamten Körpers beim Tragen der ) werden lässt
  • Verhaltensweisen ( in der Öffentlichkeit, Entblößung)
  • gesprochener oder geschriebener Text (, )
  • eine Geste (??)
  • Bilder jeder Art von der Wandkritzelei über die Werbeanzeige bis zum großflächigen Plakat
  • Gegenstände, die eine Verletzung ausmachen oder ihre Ursache sein können (z. B. , Waffen, Schneidewerkzeuge, als Schmuck, Metallspitzen auf der Kleidung)

Es ist nicht möglich, die Grenze zwischen ?obszön? und ?nicht obszön? nach sachlichen Merkmalen zu bestimmen. Die eigentliche Schwelle liegt im subjektiven Empfinden des möglicherweise Verletzten. Die Schwelle kann ohne verletzende Absicht überschritten werden, wenn für die Beteiligten unterschiedliche Werte gelten. Manche überschreiten die Schwelle mit Vorbedacht, um den Anderen an seinen Werten zu packen oder um die Werte des Anderen anzufechten. Obszönität bedeutet immer abgerufen am 2. April 2021.</ref>

Obszönität als Mittel der Werbung

Obszönität wird, wie auch andere Möglichkeiten zur , von der gezielt eingesetzt, um die Aufmerksamkeit potentieller n auf eine oder eine zu lenken.

Obszönität als Mittel des Protests

Obszönität lässt sich in der auch immer wieder als der , des s und der von Jüngeren gegen Ältere beobachten. Die junge setzt dabei das Obszöne gegenüber dem mit dem Ziel ein, als unzeitgemäß empfundene s und andere Grenzen aufzubrechen ? man denke etwa an die (die Musik der und die Hüftbewegungen von wurden seinerzeit von vielen Älteren als obszön empfunden), an die , das , an s, s und sowie an die in Berlin.

Das Obszöne in der Literatur

Eine kleine Theorie des Obszönen in der Literatur (in der bzw. ) hat 1967 in ihrem Essay '''' geliefert. Darin beschreibt sie das Obszöne als die literarische Darstellung von Lust an der ''Überschreitung'' (des Konventionellen bzw. Erlaubten), in Abgrenzung zur Darstellung von zweckfreier Lust an der Lust. Da das literarische Ausloten der Überschreitung, wenn es ? wie etwa bei oder ? systematisch erfolgt, stets auf den hin gravitiere, hält Sontag das Obszöne und den Tod innerhalb der Pornografie für untrennbar:
{{Zitat

 |Text=It's toward the gratifications of death, succeeding and surpassing those of eros, that every truly obscene quest tends.
 |Sprache=en
 |Autor=Susan Sontag
 |Quelle=The pornographic imagination, S. 224
 |�bersetzung=Jede wahrhaft obsz�ne Streben ist auf die Verg�tungen des Todes gerichtet, jenen des Eros folgend und sie �berbietend.
 |ref=

Sekundär-Literatur

  • Melanie Harmuth: ''Zur Kommunikation von Obszönität: der Fall de Sade''. Driesen, Taunusstein 2004, ISBN 3-936328-28-5. (= ''Driesen Edition Wissenschaft'', zugleich , 2002).
  • : ''Der Mythos vom Zivilisationsprozess ? Band 3 ? Obszönität und Gewalt.'' (= ''Suhrkamp Taschenbuch.'' Band 2451). Suhrkamp, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-518-38951-3.
  • : ''Warum?: von der Obszönität des Fragens''. Reclam, Stuttgart 2004, ISBN 3-15-008010-X. (Universal-Bibliothek Nr. 8010)
  • : ''Sex im Volksmund. Der obszöne Wortschatz der Deutschen.'' 2 Bände, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1974; einbändige Neuausgabe ebenda 1991.
    • Band 1: ''Der obszöne Wortschatz der Deutschen. Wörterbuch von A ? Z.'' ISBN 3-499-16852-9 (= rororo 6852).
    • Band 2: ''Der obszöne Wortschatz der Deutschen. Wörterbuch nach Sachgruppen.'' ISBN 3-499-16853-7 (= rororo 6853).

Weblinks

Einzelnachweise